Merkwürdiges erschien den Schülerinnen und Schülern des Max-Weber-Berufskollegs in der Woche vor den Europa- und Kommunalwahlen. Da war – auf Entfernung jedenfalls – zu lesen, dass Wählen schade. Das kann erstens bekanntlich nicht sein, und zweitens kann ein Aufruf zum Nicht-Wählen schon gar nicht als Plakat in einer öffentlichen Schule hängen. Also galt es näher hinzuschauen, was sich hinter dieser Provokation verbarg. Genau betrachtet hieß es da: „Wählen schadet nicht der Gesundheit.“
Die Plakate provozierten in ihrer Aufmachung und stellten in ihrer Gesamtaussage eine ironische Anspielung auf „Rauchen schadet der Gesundheit“ dar. Die geringe Wahlbeteiligung bei den Europawahlen (43%) könnten einen vermuten lassen, dass die Bürger Angst haben: Es könnte ja schaden. Von dieser Angst will das Plakat befreien. Und wenn Wählen nicht der Gesundheit schadet, dann kann man ja auch wählen gehen.
Idee und Konzept wurden durch die H131 in Zusammenarbeit mit dem LernortStudio entwickelt und auf 14 Plakaten (A 1) umgesetzt. Außerdem war eine große Plakatwand (4m x 2,50m) in der Sternwartstr. 2 (Nähe CarWash) bis zum Wahlsonntag zu sehen.
Benno Eschweiler